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Über mich in aller Kürze

In einem Satz würde ich mich beschreiben als krisenerprobten Lebenskünstler und erfahrenen Coach, der noch viele Menschen dazu anstiften und dabei begleiten möchte, ihr eigenes Leben, das Leben anderer und die (Arbeits-)Welt ein bisschen besser zu machen.

„Welcher Mensch will ich mal gewesen sein?“

Diese Frage habe ich mir im ersten Corona-Lockdown 2020 immer und immer wieder gestellt. Aus meinen Antworten habe ich später einen Nachruf auf mein Leben verfasst. Nicht auf mein vergangenes, sondern auf mein noch zu lebendes Leben. Eine Art „call for action“ und Orientierungshilfe für meine "Restlaufzeit". 

 

Dies vorweg: Nachdem ich zusammengeschrieben hatte, welch toller Kerl ich denn gewesen sein will, wenn ich irgendwann mal auf dem Sterbebett liege, folgte der Reality-Check: Wer bin ich heute? Meine Antworten mündeten in der Idee zu einem neuen Vortrag: „Ralph Goldschmidt. Bekenntnisse eines Heuchlers.“ Mehr Schein als Sein. Mehr Talk als Walk. Seitdem arbeite ich daran, dass das anders wird. Und bei allen Fortschritten, die ich dabei mache: Wenn Sie gleich weiterlesen, tun Sie das bitte in dem Wissen, dass ich bei einigen Punkten noch ein bisschen Luft nach oben habe. Und bei den anderen noch ein bisschen mehr.

 

Nachruf auf mich selbst:

  • Ich habe mein Leben gelebt, statt gelebt zu werden, und nur wenig ausgelassen, um mich selbst und das Leben in all seiner Fülle und Vielfalt zu erkunden. 

  • Ich habe geliebt. Das Leben. Mich selbst (mit all meinen Macken). Meine Nächsten. Und auch die Übernächsten. Und ich habe die Menschen das spüren lassen. Vor allem meine vier wunderbaren Kinder, für die ich ein echt guter Vater war.

  • Ich war integer. Habe immer öfter getan, was richtig war, nicht, was ankam. Wenn ich Wasser predigte, soff ich Wasser, nicht Riesling (jedenfalls meistens). Ich habe gesagt, was ich tat, und getan, was ich sagte. Ich habe mir nicht selbst in die Tasche gelogen. Auch dann nicht, wenn andere mich dazu einluden. Und ich wurde kein Arschloch, obwohl mir viele zeigten, wie das geht.

  • Ich habe viele Menschen inspiriert und dazu angestiftet, ihr eigenes Leben, das Leben anderer und überhaupt die Welt ein bisschen besser zu machen. Auch die Arbeitswelt.

  • Für andere wertvoll zu sein war mir wichtiger, als „erfolgreich“ zu werden. 

  • Ich habe mich gezeigt, wie ich bin. Mich nackig gemacht, ohne Maske, verletzlich, mit all meinen Macken und Schwächen.

  • Ich habe mich ernst genommen, aber nicht besonders wichtig. 

  • Ich war großzügig.

  • Ich konnte zwar nicht die Welt retten. Aber ich war mehr Teil der Lösung als Teil des Problems.

  • Es ist mir auch in schwierigen Momenten gelungen, mir meinen Humor und meine Zuversicht zu bewahren, statt an mir selbst oder der Menschheit zu verzweifeln.

 

Unterm Strich war ich ein recht passables und authentisches Role-Model für das, was ich übers Leben so "predigte". Immerhin.

Vita 

Die frühen Jahre (Geburt bis Anfang 20)

Am Silvesterabend 1963 geboren. Wunschkind gewesen. Auf dem elterlichen Weingut an der Mosel aufgewachsen. Viel Sport gemacht. Auch Abi. Nicht Winzer geworden, sondern Banker. 

 

Die Rush-Hour & Doppel-Studium (Anfang 20 - 40) 

Traum erfüllt: Sport studiert an der „Spoho" (Deutsche Sporthochschule Köln), mit viel Herzblut. Und VWL, an der Uni Köln, mit weniger Herzblut. Viel weniger. Auf Wirtschafts-, Sozial-, Sport- und Leistungspsychologie konzentriert. Stipendium für „International Management“ an Italiens Elite-Uni „Bocconi“ in Mailand erhalten. Dipl.-Volkswirt & Dipl. Sportwissenschaftler geworden. Als einer der Jahrgangsbesten. Immerhin.

 

Unternehmensberatung, Hochzeit, Vater, Freiberufler, Unternehmer, Trainer & Coach

Quasi gleichzeitig: Hochzeit, erster Sohn, Umzug nach Frankfurt, Job in einer Unternehmensberatung als Trainer & Coach für gestresste Vorstände und Führungskräfte. Toller Job. Miese Unternehmenskultur. Nur ein Jahr geblieben. 

Selbstständig gemacht. Ohne Geld. Ohne Kunden. Mit Kind. Eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Mit einem Partner Unternehmen gegründet. Tolle Erfolgsstory mit Millionen-Projekten bei Top-Unternehmen. Als Trainer & Coach Einzelpersonen, Teams und Unternehmen in Entwicklungs- , Veränderungs- und Transformationenprojekten begleitet und „nach vorne“ gebracht.

 

Qualifikation als Coach & Entwicklung als Mensch

Wenig ausgelassen, um privat wie beruflich zu „gedeihen“. Ca. ein Dutzend Aus- und Fortbildungen als Trainer & Coach absolviert, Für mich aber noch wichtiger: Selbsterfahrung! Habe wenig ausgelassen, um mich selbst in möglichst allen Facetten meines Seins und meiner Persönlichkeit kennenzulernen. Und wie so oft: Die bitteren Erfahrungen waren die hilfreichsten.

 

Zwischenfazit: Läuft!

Für die meisten Menschen in meinem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis war ich immer der Sonnyboy. Der Strahlemann, dem alles locker von der Hand geht. Bei dem alles läuft. Den die Kerle mögen und die Frauen lieben. Dem alles gelingt, einfach so, ohne jede Anstrengung. Und nur diese Seite von mir habe ich gezeigt. Warum? Weil ich möglichst viele Punkte sammeln wollte auf der „Findet-mich-super-Skala“. Hat ziemlich gut funktioniert. Aber das war und ist natürlich nur ein Teil der Wahrheit… s.u.

 

Crash!

Dotcom-Blase geplatzt… und alle Projekte storniert. Fuck! 

An meinem 40. Geburtstag (Silvester 2003) mit 40 Grad Fieber beim Amtsgericht Köln Privatinsolvenz angemeldet. Haus weg. Wohnung weg. Auto weg. Frau weg. Kinder weg. Weit weg. Bei Freunden Geld geliehen, Vater um finanzielle Hilfe gebeten. Mit 40! Harte, aber sehr erkenntnisreiche Zeit. 

 

Raus aus dem Hamsterrad (40-60)

Neustart, Bücher & Vorträge

Auszeit mit der Frage: Was ist mir wirklich, wirklich wichtig? Und was nicht? Leben umgestellt, mit den Worten Einsteins: „Die besten Dinge im Leben kann man für Geld nicht kaufen.“ Also raus aus dem „Höher, schneller, weiter - Hamsterrad“. Weniger Arbeit, viel Sinn & Spaß, viel Sport, kleiner Weinberg, viel Zeit für Freunde, viel Zeit für mich. Kinder (endlich!) zurück in Köln, zwei weitere kamen hinzu (wieder weniger Zeit für mich ☺). Buch geschrieben und an weiteren als Co-Autor mitgewirkt.. Fokus auf Vorträge/“Keynotes“ statt Seminare, Trainings & Coaching. In den Olymp der „Real Top-Speaker” aufgestiegen. Als Impulsgeber und Sparringspartner für Unternehmer und Top-Manager, incl. DAX- Vorständen, reüssiert. 15 Jahre wunderbare, geile Jahre!

 

Corona-Jahre, „Wanderprediger“ & Anstifter für eine bessere Welt, Hirnblutung

Kompletter wirtschaftlicher Einbruch (3 Jahre mit je 80-90% Umsatzminus im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit), dafür seeeehr viel Zeit. Viele Spaziergänge, mehrere Jakobswege und die Frage: „Wer will ich mal gewesen sein?“ Wanderprediger geworden. Mit voller Überzeugung, viel Herzblut, irrem Einsatz und letztem Geld die „Lommer-jonn“-Bewegung gegründet. Ziel: Die Welt retten (haha!), Motto: „Viele kleine Menschen, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ Manische Phase mit vielen tollen Erfahrungen (ca. 1,5 Jahre), aber komplett überambitioniert. Hirnblutung. Aus.

 

Maske ab: Die Schattenseiten

Hier noch ein Blick auf das, was ich in all den Jahren nicht gezeigt, sondern mal bewusst, mal unbewusst, verdrängt, verleugnet, kompensiert, schöngeredet, für mich behalten oder nur mit Therapeuten besprochen habe. Weil´s nicht so gut ist fürs Renommee, weil man damit keine Pluspunkte sammelt oder „Kompetenzvermutungen“ aufbaut: Abtreibung, Scheidung, Pleite, Drogen, psychosomatische Beschwerden, depressive Phasen, Selbstzweifel, Heuchelei, Versagensängste, Ohnmacht, Scham- und Schuldgefühle.

Und dennoch: Das Leben ist schön. Von einfach war nie die Rede. Schwere Zeiten gehören dazu. Bei jedem. Lebenskunst hat aus meiner Sicht ganz viel damit zu tun, gerade mit Krisen, Niederlagen, anderem Ungemach und „unschönen“ Gefühlen konstruktiv umgehen zu können. Der Weg dahin ist nicht ganz leicht... aber er lohnt sich allemal!

 

Und in Zukunft (60 - ???)

S.o. meine Antworten auf die Frage „Welcher Mensch will ich mal gewesen sein?“ 

"Du bist der beste Vater & Ex-Mann,
den ich mir vorstellen kann!"

Cleo, die Mutter meiner beiden ältesten Söhne.

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